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Im Reich der Stidda.


Ich war im Inneren Siziliens gewesen, in den Bergen, ein Schriftsteller hatte mich gewarnt in diese Gegend zu gehen, er sagte : " Dort kann man die Gefahr der Stidda körperlich spüren, die Stiddari sind sehr misstrauisch gegenüber Fremden."
Was vermutlich die meisten Anderen abgehalten hätte machte mich Neugierig.
Es dauerte keine Woche und ich war in den Bergen im Inneren  Siziliens.
Es ist eine rauhe Gegend, die Erde ist sehr felsig, der Wind war kalt und bissig aber die Landschaft mit den Kakteen war wahnsinnig schön.
Die Fruechte des Kaktus schmeckt suess und sehr gut aber man muss sie zu nehmen wissen denn sie hat ganz feine Stacheln welche man nur sehr schwer wieder aus der Haut bekommt.
Genauso wie die Kaktusfrucht sind die Menschen in dieser Gegend, man muss sie zu nehmen wissen.
Im ersten Dorf in dem ich ankam stellte ich mein Wohnmobil ( Mercedes 406) gleich bei der Piazza ab. In diesen Dörfern spielt sich das Leben auf und um die Piazza herum ab. Ich ging in eine der Bars auf der Piazza, es gab nur Männer in der Bar. Beim eintretten grüsste ich mit fester Stimme " buon giorno Signori"  einige der Anwesende murmelten buon giorno andere gruessten deutlich. Alle Augen waren auf mich gerichtet, ich kümmerte mich nicht weiters darum, ging an den Tresen und bestellte einen Café und eine Flasche Wasser.
Der Barman machte mir den Café und stellte mir die Flasche Wasser auf den Tresen.
Einer der Gaeste fragte mich : " Kommt Ihr von oben ( Norditalien)", hier werden Fremde in dritter Person angesprochen, der Dialekt ist sehr hart. Ich antwortete : " Nein ich bin Deutscher  und komme von Deutschland". Der gute Mann stellte fest " aber ihr seid kein Tourist und sprecht sehr gut italienisch". Dies war der allentscheidente Punkt der Konversation. Ich antwortete : " Ich bin ein Vagabund, einer der mit einem Wohnmobil durch die Welt reist und sich die Schönheit und die Wunder die der Herr geschaffen hat anschaut. Euere Insel ist unvergleichlich schön".
Einer der Männer an einem Tisch lachte und sagte : " Ihr wisst es vielleicht nicht aber am Anfang war nur das Meer und der Herr entschied die Erde zu schaffen. Er machte ein Model und weil es besonders schön geworden war stellte er es ins Meer und nannte es la Sicilia, so ist unsere Insel entstanden". Alle bestätigten und ich sagte ihm, dass ich mir diese Gechichte merken und Zuhause erzählen werde.
Er lud mich ein mich mit an den Tisch zu setzen, es wurde ein Glas gebracht und Wein eingeschenkt. Die Männer stellten eine Menge Fragen und ich antwortete. Ich selbst stellte keine Fragen sondern versuchte  das Gespräch über meine Antworten etwas zu lenken.
Manchmal brachte mich der Dialekt etwas ins Schleudern aber dann kannte Jemand das italienische Wort oder man griff zu Umschreibungen.
Die Menschen mit denen ich sprach fühlten sich vom Staat im Stich gelassen, nach ihrer Meinung war die Justiz nicht überparteilich und die Richter korrupt.
Hier zog man es vor die Justiz selbst in die Hand zu nehmen. Wer sich keinen Respekt verschafft der riskiert, dass ihm ein anderer den Fuss auf den Kopf setzt.
Eine Faida ensteht wenn jemand sich unrechtmaessig Land aneignet, wegen Wasser oder weil die Ehre einer Familie verletzt wird.
Ein jüngerer Mann erklaert mir, dass wenn man sich von jemandem den Fuss auf den Kopf setzen laesst dauert es nicht lange bis einem auch ein anderer den Fuss auf den Kopf setzt und am Schluss ist man der Dorfdepp. Welche Familie gibt zum Beispiel dem Dorfdeppen die Tochter zur Frau ? Deshalb ist es wichtig, dass man sich Respekt verschafft.
Ich schlief im Dorf, am nächsten Morgen ging ich in die Bar, fruehstückte und verabschiedete mich von den Anwesenden. Einige der Männer mit denen ich gesprochen hatte waren in die Bar gekommen um mich zu verabschieden oder hatten  ihre Söhne geschickt. Ich bekam eine Menge kleiner Stoffsäcke mit Brot , Käse, Wurst, Gemuese , Wein und in manchen fand ich dann sogar Geld.
Ich kam in den nächsten Tagen durch mehrere dieser Dörfer und mehr oder weniger wiederholte sich das selbe.
Ich hatte keine Probleme, die Menschen waren ungemein Gastfreundlich, oft haben sie mich nachhause zum Essen eingeladen.
Gefaehrlich war nur in einem Dorf die Küche, es gab eine Art Bratwurst welche aus dem Fleisch des Schafbocks gemacht wird. Ich habe anstandshalber und um niemanden zu beleidigen gegessen aber das war das Einzige was ich nach Möglichkeit nicht wiederholen möchte.
Die Fahrt war etwas stressig, da die Strassen sehr schlecht , kurfenreich und teilweise Steil und eng sind. Einmal musste ich beinahe drei Kilometer im Rückwärtsgang fahren um einen Omnibus vorbei zu lassen. Die Landschaft ist unheimlich rauch und schön. Öfters begegneten mir Bauern mit Eseln oder Mauleseln und ich hatte das Gefühl mich in einer anderen Zeit zu befinden.

 

 

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